SCHWULE SAU

Hannover

08.03.2024

Die Schwule Sau war im Fernsehen!

Am 03.02.2024 gab es in der Sendung „Hallo Niedersachsen“ im NDR einen Bericht über die Sau! Wer den verpasst hat, kann sich den Beitrag hier noch einmal anschauen!

Als Reaktion auf den Beitrag hat uns außerdem ein Gedicht von Mani Zorn erreicht, das wir mit seinem Einverständnis hier mit euch teilen möchten. Vertont hat er das ganze auf seinem YouTube-Kanal übrigens auch!

Hannover birgt ne Diskothek,
die fände Otto eher schräg,
wenn er Normalverbraucher hieße
und höchstens Luftballons aufbliese,

Anstatt sich lustvoll blasen lassen
Von einem Queeren, der ihn liebt.
Dann könnt' er sicherlich kaum fassen,
Daß es so etwas Schönes gibt;

Wo er doch stets die Meinung hegte,
Wie Sex sein darf, sei sonnenklar:
Recht sei's, wenn „Er“ sich auf „Sie“ legte
Und alles And're laut Gott strafbar!

Doch überraschend trifft man dort
Durchaus auch ganz normale Leute,
Die der Normalverbraucher-Meute
So geben mächt'ges Widerwort.

Indem sie sich nicht daran stören
Daß manche Menschen anders sind
Als sie und lassen sich betören,
Sind unbefangen wie ein Kind,

Sehn sie Frauen einander kosen
Oder 'nen Mann im Rüschenkleid
Fummeln an seines Nachbarn Hosen,
Der gern zu lieben scheint bereit.

Grad wie das Pärchen, das hetero
Sich leidenschaftlich Küsse schenkt!
Ekel empfinden ist hier Zero,
Weil jeder, der hier einkehrt, denkt:

Ich bin willkommen, denn ich bin
Der, der ich sein soll ganz genau;
Wir alle finden in uns Sinn
Und Freude in der „SCHWULE SAU“

11.06.2022

Unsere CSD-Playlist auf Spotify

Nach dem CSD Hannover erreichten uns viele Nachfragen, ob unsere Playlist irgendwo verfügbar ist. Natürlich ist sie das, und unter folgendem Link könnt ihr sie finden: CSD-Playlist auf Spotify.

01.01.2022

Disko Juttas Neujahrsansprache 2021 / 2022




24.12.2021

Unsere kleine Weihnachtsbotschaft 2021

Ein weiteres pandemiegeprägtes Jahr geht zu Ende. Auch für uns bedeuteten die vielen verschiedenen Vorgaben viel Arbeit mit Planen, Absagen, Neuplanen und immer wieder Umorganisieren von Veranstaltungen. Nebenbei hatten wir noch einige Gespräche und Verhandlungen mit der Stadt. Und wir wurden erst kürzlich Anfang Dezember von Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay für unsere ehrenamtliche Arbeit geehrt!

Leider konnten wir das Jahr nicht wie geplant mit einer grandiosen Geburtstagsparty zu unserem 30. starten, hoffen aber, dass ihr an den diversen Veranstaltungen im vergangenen Jahr genau so viel Spaß hattet wie wir. Aufgrund der aktuellen Lage haben wir wieder einmal geschlossen und auch der Geburtstag im Januar muss leider erneut ausfallen. Trotz allem sind wir zuversichtlich, dass es im kommenden Jahr bald weitergeht und wir freuen uns auf euch alle!

Bleibt bitte gesund, genießt die Feiertage und kommt gut ins neue Jahr!

Ihr alle seid die Sau! Vielen Dank und alles Gute vom gesamten Team!

20.10.2021

Zwischenstand zur Sanierung

In Anbetracht des am 16.10.2021 erschienenen Artikels in der HAZ und den zahlreichen Rückfragen, die sich daraus ergeben haben, haben wir uns dazu entschlossen, hier mal eine Wasserstandsmeldung zu geben.

Die Stadt Hannover ist als Vermieterin der Ansicht, dass die Sanierung der Schwulen Sau etwa 1,125 Millionen Euro kosten wird. Dieser Betrag ist jedoch nicht das Ergebnis einer qualifizierten Schätzung, sondern er entspricht vielmehr einer Art Listenpreis, der sich aus der Gesamtquadratmeterzahl und dem Alter des Gebäudes, sowie Erfahrungswerten zusammensetzt. Ein ordentliches Sanierungsgutachten, das die zu behebenden Mängel konkret auflistet, wollte die Stadt aus Kostengründen bisher nicht erstellen lassen, und so kommt es, dass in jener „Schätzung“ schlicht falsche Annahmen gemacht werden.

So widersprechen wir beispielsweise in aller Deutlichkeit den Aussagen, dass unsere Fenster sowie das Dach undicht seien; darüber hinaus sind die bedrohlich klingenden Schilderungen zum Zustand der Gebäudesubstanz („Gebäudeteile drohen auf die angrenzende Kita zu fallen“) massiv übertrieben und wurden im Rahmen der Begehungen zur Kostenschätzung durch unsere Architekten auch nicht bestätigt.

Insgesamt widerspricht das von uns beauftragte Gutachten der aus unserer Sicht falschen Einschätzung der Stadt und kommt so auf einen Betrag von „nur“ 300.000 Euro – zweifelsohne eine noch immer nicht unerhebliche Summe, aber weniger als ein Drittel der ursprünglichen Schätzung.

Ziel der weiterhin zu führenden Gespräche mit der Stadtverwaltung und den Ratsfraktionen ist es, eine gemeinschaftliche Lösung herbeizuführen, die nicht nur aus den beiden Optionen „Kündigung“ und „Ihr bringt allein 1,125 Millionen Euro auf“ besteht. Wir haben eine Alternative aufgezeigt und sind alle daran interessiert, unsere Schwule Sau für die Stadt und die Region Hannover zu erhalten.

23.05.2021

Disko Jutta und Judith Bloch zum CSD 2021

Den jetzt schon legendären musikalischen Beitrag von Disko Jutta und Judith Bloch zum diesjährigen CSD könnt ihr auf YouTube noch einmal ansehen!

15.01.2021

Die Schwule Sau ist in Gefahr!

Durch dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen in Millionenhöhe ist die Schwule Sau Hannover zu ihrem 30. Jubiläum akut in ihrer Existenz bedroht.

Durch unsere bewegte Geschichte, die 1991 begann, und unsere nicht gewinnorientierte Arbeit haben wir es zu überregionaler Bekanntheit mit einer bundesweit nur noch selten anzutreffenden Struktur gebracht.

Wir organisieren hier ehrenamtlich nicht nur Partys, sondern auch aufwendig inszenierte Barabende, Konzerte, Lesungen, Diskussionveranstaltungen und Theatervorstellungen. Darüber hinaus sind wir beispielsweise durch unseren Einsatz für queere Geflüchtete und unsere aktive Teilnahme beim CSD Hannover auch auf der politischen Ebene vertreten und bieten queeren Menschen einen geschützten Raum.

Dieser Raum ist nun aber stark gefährdet. Die Stadt Hannover hat im November als Vermieterin klargestellt, dass das Gebäude dringend einer Sanierung bedarf, deren Kosten sich nach üblichen Berechnungsschlüsseln auf über eine Million Euro belaufen. Diese nur grob geschätzten Kosten kann die Stadt nicht übernehmen und deswegen droht uns eine Kündigung des Mietverhältnisses, sollte keine andere Lösung gefunden werden.

Eine Schließung der Sau würde einen dramatischen Verlust für die Queer-Community in Hannover und darüber hinaus bedeuten. Dies gilt es mit allen Mitteln zu verhindern! Wir stehen dazu sowohl mit der Stadt Hannover als auch mit lokalen Vertretern der Politik in Kontakt, in der Hoffnung, gemeinschaftlich eine Lösung zu finden und den Fortbestand der Sau sicherzustellen.

Über neue Entwicklungen halten wir euch wie üblich hier und via Social Media auf dem Laufenden! Solltest du dich übrigens professionell mit der Erstellung von Sanierungsgutachten auskennen (Bedarfsermittlung) und bist willens, uns pro bono eines zu erstellen (dies allein würde nämlich etwa schon 50.000-100.000 Euro kosten), so melde dich gern!

02.05.2020

Ein großes Dankeschön...

Leute, wir sind überwältigt! Es gibt Momente, in denen man einfach sprachlos ist. Nach nur fünf Tagen haben wir unser Spendenziel von 7000 Euro erreicht und sogar übertroffen! Ihr seid Helden und habt uns zahlreich mit kleinen und großen Beträgen unterstützt.

Das gesamte Team der Schwulen Sau Hannover möchte daher an dieser Stelle ganz, ganz herzlich ein glückliches und buntes Dankeschön sagen! Wir freuen uns wirklich riesig über die Resonanz unseres Aufrufs und sagen nicht nur danke für die ausgesprochen großzügige finanzielle Unterstützung, sondern auch für den vielen positiven Zuspruch, das Mutmachen, die Hilfsangebote und den Zusammenhalt, den ihr bewiesen habt!

Eure Hilfe stellt nicht nur sicher, dass wir Miete und Nebenkosten eine Zeit lang weiter zahlen können. Auch die mit der Eröffnung (wann immer das sein wird) notwendige große Getränkebestellung sowie kleine oder große Reparaturen und Verschönerungen müssen ja bezahlt werden. Dies alles ist nun erst einmal gesichert, sodass wir jetzt hoffen, sehr bald wieder für euch da sein zu können!

Die Spendenkampagne ist nun beendet, die Corona-Krise aber leider noch nicht. Ihr steht uns in dieser schwierigen Zeit bei, und wir versuchen, wenigstens auf digitalem Wege weiter für euch da zu sein. Zusammen stehen wir das durch!

Nochmals vielen, vielen Dank für eure Hilfe,
euer Sau-Team

Ein digitales Antiquariat

Im Januar 1991 öffnete die Schwule Sau erstmals ihre Pforten und seit Juni 2002 findet ihr die Sau auch im Internet. Vieles hat sich seitdem getan, auch im digitalen „Neuland“. Nebst alljährlicher Verschönerungsprozesse in unseren Räumlichkeiten haben wir seit April 2014 auch eine neue Homepage mitsamt neuem Logo, und seit Kurzem ist unsere Seite sogar über https erreichbar! Doch könnt ihr euch noch erinnern, wie unsere alte Homepage ungefähr aussah?

Zeit für ein wenig Nostalgie!

04.06.2017

Redebeitrag zum CSD 2017

„Mitdenken“ allein reicht nicht!

Wir feiern hier heute nicht die weit verbreitete Langeweile der schwulen Mainstream-Kultur oder die hippe Scheiße der Event-Agenturen.

Wir feiern die tagelangen Straßenschlachten, die im Juni 1969 von der Christopher Street ausgingen! Wir feiern den Aufstand der Drag-Queens und Transsexuellen, der Schwulen und Lesben, der Queers gegen die ständigen Kontrollen und Schikanen der Polizei! Wir feiern die Latinas und People of Colour, die das Risiko der Verhaftung eingingen, um sich gegen Misshandlungen und Willkür zu wehren, denn sie waren die ersten, die den Aufstand wagten! Wir feiern, dass daraus eine Bewegung entstehen konnte, die es auch den heimlichen, den spießigen, den einsamen Homosexuellen ermöglichte, selbstbewusst leben zu können! Wir feiern die Wut und den Aufruhr der Ausgegrenzten, mit der sie uns allen ein freieres Leben erkämpft haben.

Ist es heute angesagt, die Drag-Queens, die Transmenschen, die Uneindeutigen, die Transen und Tunten, die Lesben, die queeren Geflüchteten zu feiern? Nein, nicht besonders. Für uns gibt es keinen Grund, die Langeweile und das Korrumpierende des Mitdenkens zu feiern. Wo Mitdenken nichts anderes bedeutet als Mitmachen, da machen wir nicht mit. Wir machen nicht mit bei einer Politik, die es geflüchteten Queers verweigert, hier bleiben zu können, obwohl sie in ihrem Herkunftsland verfolgt werden! Wir denken den rassistischen Müll nicht mit, den die Populisten und Populistinnen in ganz Europa auskotzen! Wir sehen uns angesichts der Geschichte des CSD in der eindeutigen Verpflichtung, queere Geflüchtete und alle von Rassismus und patriarchaler Gewalt betroffene Menschen zu unterstützen.

Es ist kein Zufall, dass es so gut wie keine schwulen, lesbischen, keine queeren Orte mehr gibt in Hannover. Die Unsichtbarkeit vieler Lesben und Schwuler führt zu der Illusion, die Enttabuisierung homosexuellen Lebens bedeutete automatisch die Unmöglichkeit der Wiederkehr von Verfolgung und Diskriminierung. Wir halten solches Denken für gefährlich. Die populistischen rechten Bewegungen und Parteien in ganz Europa, Russland und den USA zeigen uns, dass der Kampf um Emanzipation immer gefährdet bleibt, solange es keine umfassende, gleichberechtigte Teilhabe Aller an der Gesellschaft gibt.

Was wirkliche Toleranz von Scheintoleranz unterscheidet, ist das Wissen um die Unterschiede und das Akzeptieren des Anderen als Anderen. Wer nur unter der Bedingung akzeptiert wird, dass er oder sie sich der zweigeschlechtlichen Hetero-Gesellschaft anpasst, hat nicht gewonnen. Dem und der wird die Ruhe nur auf Kosten des Stillhaltens zugestanden.

Seid nicht still! Werdet hörbar, werdet sichtbar! Der CSD feiert nicht die Versteckten. Er feiert die, die sich nicht verstecken können und wollen. Wir brauchen schwule Orte, lesbische Orte. Orte für Trans- und Intermenschen und wir brauchen auch Orte für alle. Orte, in denen kein Begehren und keine geschlechtliche Identität in Frage gestellt wird – aber mit denen wir gleichzeitig das, was als normal gilt, in Frage stellen können. Wir brauchen mehr Orte wie die Schwule Sau, die seit 26 Jahren einen unkommerziellen Raum für alle bietet, ohne dass sich irgendwer unsichtbar machen muss. Wir brauchen in Hannover solche Orte zum Feiern, Saufen, Diskutieren, Singen, Tanzen, Küssen und Fummeln. Wir brauchen Orte, in denen sich alle wohlfühlen können, egal wo sie her kommen.

Wir, das Team der Schwulen Sau, machen heute zusammen mit den Queer Refugees Hannover unseren Stand auf diesem CSD und freuen uns über die schönen Abende und die Freundschaften, die durch unsere Zusammenarbeit entstanden sind. Wir rufen dazu auf, queere Geflüchtete zu unterstützen!

Wir feiern den Aufstand von 1969! Und wir feiern uns!